Wetterarchiv Behrendorf

Hinweis: ab 1. Januar 2023 erfolgt die Aktualisierung der WsWin-Wetterdaten aus Behrendorf nur noch am 1., am 11. und 21. eines Monats. Aktuelle Daten gibt es unter https://wischewetter.info.

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Aktuelle Warnlage

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Wetter aktuell 

Strenge Fröste in Deutschland, Rekordkälte in den USA 


In der vergangenen Nacht gab es in Deutschland gebietsweise strengen 
Frost, auch die kommenden beiden Nächte werden eisig. Eine deutlich 
extremere Kälte breitet sich in den kommenden Tagen in den USA 
südwärts aus. Teils werden unter -40 Grad Celsius erwartet. 


Teilweise wurden heute Früh die tiefsten Temperaturen des bisherigen 
Winters 2024/2025 gemessen. Besonders eisig wurde es im Osten und 
Nordosten Deutschlands, siehe Abbildung 1. Gebietsweise sank die 
Temperatur in den strengen Frostbereich (unter -10 Grad). Am 
kältesten wurde es im DWD-Messnetz an der Station Brocken-Stiege auf 
504 Meter Höhe im Harz mit -18,4 Grad. Aber nicht nur im 
Mittelgebirge wurde es sehr kalt, auch im Tiefland wurden zum Teil 
Werte unter -15 Grad erreicht: so zum Beispiel in Coschen und 
Manschnow im äußersten Osten Brandenburgs mit jeweils -15,9 Grad. 
Verantwortlich für die tiefen Werte waren die eingeflossene trockene 
Polarluft, eine Schneedecke und windschwache Verhältnisse. So konnte 
sich bodennah die Luft besonders gut abkühlen. In 5 cm Höhe über dem 
Erdboden wurde es an den genannten Orten zum Teil unter -20 Grad 
kalt. 
  
Deutlich milder blieb es im Südwesten Deutschlands. Dort war die 
Luftmasse nicht so kalt wie im Osten, zudem verhinderten Wolken einen
Großteil der Ausstrahlung. Örtlich blieb es, wie zum Beispiel in 
Rheinfelden mit +0,6 Grad sogar frostfrei. In den kommenden beiden 
Nächten wird es dann aber überall frostig. Besonders kalt wird es 
erneut im Osten und Nordosten Deutschlands. Dort ist weiterhin die 
kälteste Luftmasse, zudem liegt gebietsweise eine Schneedecke, die 
die Auskühlung begünstigt. Die Tiefstwerte liegen in der kommenden 
Nacht auf ähnlichem Niveau wie in der vergangenen Nacht. In der 
Nordosthälfte tritt häufig strenger Frost unter -10 Grad und zum Teil
auch Frost unter -15 Grad auf. Sonst ist es nicht ganz so kalt, aber 
selbst auf Helgoland sollte es wie in der vergangenen Nacht erneut 
für Frost reichen. Die Nacht zum Mittwoch wird dann geringfügig 
weniger kalt, bevor es ab der Wochenmitte von Westen her deutlich 
milder wird. Statt zweistelliger Minuswerte in der Nacht ist dann 
zumindest entlang des Rheins von zweistelligen Höchstwerten die Rede.

   
Für die Jahreszeit sind die aktuellen Temperaturen nichts 
Außergewöhnliches. Solche Werte kommen im Februar alle paar Jahre 
vor. Zuletzt war dies im Februar 2021 und 2018 der Fall. Eine 
besonders intensive Kälteperiode im Februar gab es 2012. Dazu sei auf
das Thema des Tages vom 07.02.2025 verwiesen: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/2/7.html
  
In Sachen Kälte lohnt sich aktuell und in den kommenden Tagen ein 
Blick auf die andere Seite des Nordatlantiks. Der Süden Kanadas und 
große Teile der USA erwarten oder haben bereits außergewöhnlich tiefe
Temperaturen. Zum Teil werden Temperaturen im Bereich der bisherigen 
Rekorde erwartet. Die Hauptkälte befindet sich im äußersten Norden 
der USA in den Bundesstaaten Montana und North Dakota, dort liegen 
die Höchstwerte heute an den beiden kommenden Tagen häufig unter -20 
Grad, nachts kühlt es auf unter -35 Grad, örtlich auf Werte um -45 
Grad ab. Bis Mittwoch/Donnerstag breitet sich die Kaltluft immer 
weiter nach Süden aus und erreicht schließlich die Golfküste von 
Texas und Louisiana. Auf ihrem Weg nach Süden verliert die Luftmasse 
zwar einen Teil ihrer arktischen Eigenschaften, sprich sie ist durch 
Erwärmung über Landmassen und durch die Einstrahlung der Sonne nicht 
mehr ganz so kalt, dennoch reicht es selbst an der Golfküste noch für
Frost. So wird zum Beispiel in New Orleans für die Nacht zum 
Donnerstag leichter Frost erwartet. Zum Vergleich: New Orleans liegt 
auf etwa 30 Grad nördlicher Breite, das entspricht dem Süden Marokkos
auf "unserer" Seite des Atlantiks. Anders als in Europa verhindern in
den USA keine Ost-West ausgerichteten Gebirge wie die Alpen den Fluss
der Kaltluft nach Süden. Zudem erwärmt in Europa das Mittelmeer 
Luftmassen auf ihrem Weg nach Süden deutlich. 
  
Zu der Kälte kommen in den USA gebietsweise teils kräftige 
Schneefälle hinzu. Bis Mittwoch bekommen vor allem die zentralen 
Bereiche der USA eine Schneedecke. Gleichzeitig entwickelt sich im 
Grenzbereich der subtropischen Luft über dem Süden der USA ein Tief, 
das am Mittwoch und Donnerstag Teilen der Ostküste einiges an Schnee 
bringen könnte. 

MSc.-Met. Thore Hansen 

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 17.02.2025

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